Das Windstrument

Eine musikalische Instrument, das vom Wind gespielt wird

Seit einigen Jahren lebe ich nun im Oderbruch - ein flacher, dünnbesiedelter, überwiegend landwirtschaftlich dominierter Landstrich 80km östlich von Berlin. Eine Gegend in der es selten Windstill ist, es gibt so gut wie keine Erhöhungen, sehr wenig Baumbestand, also kaum landschaftliche Element, die dem Wind entgegenhalten könnten. Ein idealer Ort um sich mit dem Wind auseinander zusetzen. Genau das passiert in diesem Projekt auf klanglicher-musikalischer Ebene.

Das Windstrument ist eine freistehende knapp 2,5m hohe und 1,5m breite Skulptur mit der Grundform eines Dreiecks. Jede Ecke des Dreiecks ist mit Pfeilern im Boden verankert. An der Konstruktion sind verschiedene Klanggeber angebracht: sechs Röhrengongs, sechs Rohre als Pfeifen, sechs ein-saitige Äolsharfen.
Die Röhrengongs und die Pfeifen klingen mit gleichen Intervallen: einer arabischen Stimmung mit Viertel-Tönen JINS RAST jeweils C, D, D##  (also ein 1/4-Ton unter E), F, G und D.
Die Saiten der Äolsharfen sind mit einem Stimmwirbel versehen und können daher auf die anderen Klanggeber gestimmt werden. Verstärker in Form eine Metalldose sorgt für die Hörbarmachung der Schwingungen der Saiten.
Die einzelnen Instrumente sind so auf der Konstruktion verteilt, dass der Wind, jenachdem aus welcher Richtung er kommt, immer nur einzelne Instrument spielt. So klingt das Windstrument je nach Windrichtung und Windstärke anders.

Eine genauere Beschreibung zur Entstehung des Windstruments ist auch hier frei erhältlich.

Meine Wahrnehmung des Windstruments:
Das Zuhören und sich auf das Windstrument einlassen hat einen fast meditativen Charakter (ausser es ist wirklich sehr windig oder stürmisch, dann widerspiegeln die erzeugten Klänge, die unruhige Kraft und Wucht des Windes). Die Wahrnehmung fokusiert sich auf das Hören und gleichzeitig auf das Fühlen des Windes, auf die Pausen zwischen den Klängen, auf die Neugierde, wann der nächste Windstoß kommt, und wie dieser klingen wird.
Die drei verschiedenen Klangelemente, das Singen der Äolsharfen, das Pfeifen und Hauchen der Pfeifen und das lange Ausklingen der Röhrengongs, lassen einen fragilen Klangteppich entstehen. Die Bewegungen, das "Atmen", des Windes wird dadurch ganz neu erfahrbar.

Umsetzungszeitraum Apri bis Dezember 2021.
Mit Unterstützung durch ein Mikrostipendium vom Land Brandenburg ermöglicht.

 

Cooperation:

der Wind der Wind, das himmlische Kind

Place: Altlangsow, Oderbruch, Deutschland

Downloads:
  • Röhrengongs & Harfen sanftDownload Audio (938.17Kb)
  • Harfen & Flöten sanftDownload Audio (1,008.39Kb)
  • Harfen, Flöten, Röhrengongs sanftDownload Audio (1.69Mb)
  • starker Nordwest-Wind #1Download Audio (1.09Mb)
  • starker Nordwest-Wind #2Download Audio (1.59Mb)
  • starker Nordwest-Wind #3Download Audio (2.13Mb)
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